Sehr geehrter Herr Gemeindepäsident,
Sehr geehrte Damen und Herren Gemeinderäte
Geschätzte Baarerinnen und Baarer

Mein Name ist Simon Uster, ich bin im Vorstand der Alternative – die Grünen Baar.

Für mich als junger Baarer sind Tempo-30-Zonen in den Baarer Quartieren etwas ganz Normales. Wenn ich jedoch die Geschichte in der Interpellationsantwort lese, sehe ich, dass das offenbar nicht immer so war. Als mein Vater Hanspeter Uster 1987 als erster einen Vorstoss zur Einführung von Tempo 30 gemacht hat, war dies ein klares Thema von links-grüns. Heute nicht mehr. Dies zeigt die Geschichte und weit anerkannten Vorteile auf.

Nach dem ersten, noch erfolglosen Vorstoss folgte dann 1989 die Zustimmung zu einem breit abgestützten „Gesamtkonzept zur Verkehrsberuhigung“. Später mit abgewiesene Beschwerde vom Verwaltungsgericht von 2010 gegen die Tempo-30-Zone Baar Nord hat gezeigt, dass die Gemeinde in Sachen Verkehrsberuhigung auf dem richtigen Weg ist. Inzwischen hat sich nicht nur der Verkehr, sondern auch die Gemüter beruhigt. Es hat sich die Ansicht weitgehend durchgesetzt, dass die Strassen in den Wohnquartieren nicht nur den Autos, sondern allen Verkehrsteilnehmenden gehören. Und das kann nur funktioniert, wenn nicht ein Verkehrsmittel – also das zum Beispiel Auto – wesentlich schneller fährt als alle andern. 

Denn die Verkehrsberuhigung bringt Vorteile:

  • verbessert wird die Verkehrssicherheit
  • verbessert wird die Wohnqualität durch weniger Lärm und
  • verbessert wird die Attraktivität für den Veloverkehr

Genau mit dem Bau der Tangente werden unter anderem solche Ziele verfolgt, um den Baarer Dorfkern in diesen Bereichen zu entlasten.

Für die Zukunft sehen wir bei der Verkehrsberuhigung folgende zwei Schwerpunkte:

  1. Beim Tempo-30-Konzept sollen die letzten Lücken gefüllt werden. Das heisst im Grundsatz: In Quartieren abseits der Durchgangsstrassen soll flächendeckend Tempo 30 gelten. Dies vereinfacht vor allem die Orientierung und die Beschilderung.
  2. Und zweites sind auch für die gefährlichen Stellen Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu prüfen. Wo dies Kantonsstrassen betrifft, soll die Gemeinde entsprechend auf den Kanton einwirken. Dies insbesondere auf der Achse Blickensdorferstrasse / Neugasse. Dort wird seit Jahren eine Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Velofahrer (Schüler zum Wiesental, aber auch Pendler usw. ins Zentrum) gefordert.

Wir von den Alternativen – die Grünen stehen hinter den bisher umgesetzten, und auch hinter den aufgezeigten noch geplanten Massnahmen. Zum Schluss möchte ich nochmals klarstellen, dass der Gemeinderat nicht einfach Tafeln aufstellt, sondern es benötigt Abklärungen auf verschiedene Ebenen. Denn eine solche Massnahme muss notwendig, verhältnismässig und zweckmässig sein, um eingeführt werden zu können.

Besten Dank.